Vortragsabend im Landratsamt – wie Frauen die „gläserne Decke“ überwinden können
Warum ist Altersarmut weiblich, was kann man dagegen tun? Und wie lösen Frauen nach Schicksalsschlägen die enormen Probleme? Dazu haben Rednerinnen unlängst im Landratsamt Zollernalbkreis hilfreiche Impulse gegeben.
Den Text in Leichter Sprache finden Sie hier (PDF) (104,9 KiB).
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Die gläserne Decke - Peter macht Kohle und Karriere und Paula nicht. Warum Altersarmut weiblich ist und was wir Frauen dagegen tun können“. Dazu eingeladen hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Zollernalbkreises, Estelle Koschnike-Nguewo. Sie sagte im vollbesetzten Sitzungssaal, es gehe darum, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die gläserne Decke – verstanden als unsichtbare, aber wirkungsvolle Barrieren, die Frauen hindern, Führungspositionen einzunehmen – sei menschengemacht und könne überwunden werden.
Anke Traber, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Balingen, verdeutlichte anhand aktueller Daten, dass es zwischen Frauen und Männern immer noch keine gleichen Chancen und keine gerechte Verteilung bei Gehalt und Karriere, bei der Arbeit im Haushalt und in der Kindererziehung sowie bei „Care-Arbeit“ wie der Fürsorge für ältere Menschen gibt. Hier sei „viel Luft nach oben“, so Traber, die Frauen zugleich an ihre Selbstverantwortung erinnerte: Solange es noch immer Frauen gebe, die bei Bildung und Berufswahl unter ihren Chancen bleiben, „frauentypisch“ entscheiden und in ihrer Freizeit zum Beispiel auf Instagram eher Influencerinnen folgen, die „Beauty und Styling“ vertreten, bleibe das Potential von Frauen ungenutzt. Und sie appellierte: Es gebe ebenso Influencerinnen, die über den richtigen Umgang mit Geld und andere wichtige Lebensbereiche informieren. Hier Followerin zu sein, so Traber, könne sich auszahlen.
Wie bedeutend persönliche Entscheidungen und Eigenverantwortung sind, machten Karin Wolf von der Selbsthilfegruppe „Häusliche Gewalt“ sowie Katja Grumbach von der Gruppe „Gerechte Hinterbliebenenrente“ deutlich. Beide Referentinnen zeigten anhand mehrerer Beispiele, worauf Frauen für sich und für die Kinder achten müssen, damit Schicksalsschläge keine verheerenden Folgen haben.