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Dieses Schild kann weg: Zollernalbkreis startet Entrümpelungs-Offensive

Drei Männer halten ein Verkehrsschild in der Hand

Ist das notwendig – oder überflüssig? Im Zollernalbkreis startet nun eine breit angelegte Aktion zur Entbürokratisierung. Auftakt war an der Ortsdurchfahrt in Geislingen.

Landrat Günther-Martin Pauli, Bürgermeister Oliver Schmid und Verkehrsamtsleiter Tobias Liebhardt nahmen von einem Laternenmast selbst das Verkehrszeichen ab, das – nur wenige Meter vor dem Kreisverkehr am Ortsausgang in Richtung Rosenfeld – das Fahren mit Tempo 50 wieder zuließ. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung auf veränderte Gegebenheiten sowie einer erneuten Prüfung und Bewertung kam das Verkehrsamt zu dem Ergebnis, dass die Aufhebung von Tempo 30 an dieser Stelle aus mehreren Gründen mittlerweile unnötig, unpraktisch, ja sogar kontraproduktiv ist.

Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden erörtert das Verkehrsamt in regelmäßigen Abständen verschiedenste (problematische) Verkehrssituationen innerhalb der Kommunen und legt Maßnahmen fest. Gezielte Verkehrsregelungen oder Beschränkungen werden seitens der Behörde vorwiegend dann umgesetzt, wenn davon auszugehen ist, dass die allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen missachtet werden oder an bestimmten Stellen konkrete, regelmäßige Gefahren drohen. Eine Überreglementierung allerdings kann im schlechtesten Fall das Gegenteil bewirken. „Weniger Schilder begünstigen das konzentrierte und aufmerksame Autofahren“, so Tobias Liebhardt. Ein weiteres Ergebnis der kontinuierlichen Verkehrsschauen: Immer wieder sind Schilder festzustellen, die den gesetzlichen Vorgaben nicht mehr entsprechen oder angesichts der aktuellen Verkehrsinfrastruktur einfach nicht mehr erforderlich sind.

Das nun entfernte Schild in Geislingen ist derweil nur eines von mehr als 70 Verkehrszeichen in der Zuständigkeit des Verkehrsamts Zollernalbkreis, von denen die Straßen im Landkreis in einem ersten Schwung befreit werden. In Deutschland gibt es mehr als 680 Verkehrs-, Gefahren-, Vorschrifts- und Richtzeichen. Seit 1997 gilt der Grundsatz, dass so wenige wie möglich bzw. nur so viele wie nötig angebracht sein sollen. „Ob Schilderwald oder Behördendschungel: In vielen Bereichen der öffentlichen Verwaltung, leider zunehmend ebenso in Unternehmen, herrscht ein überzogener Regelungseifer. Ziel unserer Entrümpelungs-Offensive ist es, überflüssige Vorschriften zu identifizieren und aus dem Weg zu räumen, um Luft und Raum für freies, sinnvolles und produktives Atmen zu verschaffen“, so Landrat Günther-Martin Pauli. Alle Städte und Gemeinden sowie die Dezernate und Ämter im Landratsamt sind aufgefordert, entsprechende Vorschläge einzubringen. Im Herbst werden dem neuen Kreistag weitere Verbesserungen unterbreitet.