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Starkes Fundament für den Karriereweg: mit Berufsausbildung an der Technischen Oberschule zum Abitur

Mehrere Personen stehen im Klassenzimmer einer Schule, auf einem Bildschirm sind zwei weitere Personen

Die Technische Oberschule (TO) ist eine der in puncto Karriereaussichten erfolgreichsten Schularten der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen. Ehemalige und aktuelle Schüler versicherten nun bei einem Gespräch, warum sie diesen Weg genauso wieder wählen würden.

Wer kann von sich sagen, schon nach der Grundschule genauestens im Bild zu sein über den weiteren schulischen und beruflichen Werdegang? Wohl die wenigsten. Da ist es gut, dass im baden-württembergischen Schulsystem der Leitsatz gilt: „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Garant hierfür sind vor allem die beruflichen Schulen, an denen man alle schulischen Abschlüsse erwerben kann. Dies gilt auch für die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Balingen, das gewerbliche Schulzentrum des Zollernalbkreises. Seit 12 Jahren kann man hier auf zwei Wegen zur allgemeinen Hochschulreife bzw. zum Abitur gelangen: in drei Jahren am Technischen Gymnasium (TG) und in zwei Jahren an der TO. Voraussetzung für letzteres ist eine abgeschlossene Ausbildung in einem technischen Lehrberuf.
 
„Ich stamme aus einer klassischen Arbeiterfamilie, da war es klar, dass ich nach der Mittleren Reife erst einmal eine Lehre mache“, erinnert sich Sebastian Gabel, TO-Absolvent von 2014. Als er dann gemerkt habe, dass ihm das Lernen leicht falle und technische Aufgabenstellungen liegen, beschloss er weiterzumachen und die Voraussetzungen für ein Studium zu schaffen. So besuchte er nach seiner Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme die TO in Balingen und schloss zwei Jahre später mit einem sehr guten Abitur ab. Es schloss sich ein Bachelor-Studium im Fach Mechatronik mit Schwerpunkt Mikroelektronik an der Hochschule Reutlingen an. Danach erwarb Sebastian Gabel dort den Master of Science in Leistungs- und Mikroelektronik. Seit 2020 arbeitet er bei Stihl in Waiblingen als Ingenieur in der Elektronikentwicklung. Im Rückblick sagt er: „Für meinen Berufsweg hat mir die TO einen richtigen Push gegeben. Die zwei Jahre dort sind ein starkes Fundament, das mir den perfekten Einstieg in mein Studium ermöglicht hat und auf dem ich sehr gut aufbauen konnte."

Auch Dennis Kirschner machte sein Abitur 2014 an der TO, nach einer Ausbildung zum Mechatroniker. An der Hochschule Esslingen studierte er dann Fahrzeugtechnik und schloss mit dem Bachelor ab. Anschließend war er als Ingenieur bei Porsche in der Fahrwerksentwicklung tätig, seit 2019 arbeitet er als Fahrzeugtechnik-Ingenieur bei ABT-Sportsline in Kempten. Die Zeit an der TO wolle er nicht missen, so Kirschner. Aber auch von der Lehre davor profitiere er jeden Tag. „Eine Ausbildung als Basis wird auch von den Firmen geschätzt. Man kann bei Problemen auch mal selbst anpacken und pflegt als Ingenieur einen anderen Umgangston mit den Kollegen in den Werkstätten.“ Der sogenannte zweite Bildungsweg – über Ausbildung plus berufliche Oberschule – sei für ihn jedenfalls genau das Richtige gewesen.

Ihr „Bergfest“ in Richtung Abitur können demnächst die Schüler Maximilian Wiedl und Rümeysa Durmus feiern. Sie befinden sich im ersten Jahr der TO, legen ihre Abiprüfungen also 2025 ab. Maximilian Wiedl machte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker, merkte aber nach einiger Zeit, dass er auf Dauer mehr machen will als reine Facharbeitertätigkeiten. Mit der Entscheidung für die TO und das Abitur möchte er sich alle beruflichen Möglichkeiten offenhalten und „gegebenenfalls auch an einer Universität studieren“.

Mit der gleichen Motivation ist Rümeysa Durmus angetreten. Sie wollte ursprünglich zur Polizei, dafür hätte die Fachhochschulreife gereicht. Aber dann stellte sie fest, dass sie das Technische interessiere: „Mein Vater ist Kfzler, da habe ich immer schon mit rumgeschraubt.“ Weil sie sich inzwischen mehrere Studiengänge vorstellen könne, wollte sie die allgemeine Hochschulreife erwerben und hat sich deshalb an der TO angemeldet. Wie ihr Mitschüler Maximilian ist sie sehr froh über diese Entscheidung.

Nach der Ausbildung in zwei Jahren zum Abitur – dieser Weg ist vielen Jugendlichen und ihren Eltern immer noch nicht bekannt. Die vier Schüler der TO wollen mit ihren Berichten dazu beitragen, dass sich das ändert. Ein Anliegen, das auch PMH-Schulleiter Matthias Bodmer und der Leiter des Haupt-, Kultur- und Schulamts Karl Wolf teilen. „Es gibt in ganz Südwürttemberg nur zwei Technische Oberschulen“, betonen sie. „In Ulm und bei uns. Es wäre gut, den Standort in Balingen erhalten zu können.“ Für das nächste Schuljahr sind noch Plätze frei. Interessierte erhalten weitere Informationen auf der Schulhomepage (www.gsz-zak.de), dürfen aber auch gerne anrufen oder mal vorbeikommen.