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Projekt Smart Food spornt zu bewussterem Umgang mit Lebensmitteln an

Der Bildschirm eines Handys, darauf zu sehen ist die Smart-Food-App und verschiedene Kategorien von Lebensmitteln.

Das Projekt Smart Food BaWü zur Messung von Lebensmittelabfällen in Privathaushalten steigert offensichtlich das Bewusstsein für und die Achtsamkeit gegenüber Brot, Nudeln, Milch und Co. Das zeigen Daten, die den Teilnehmenden bei einem weiteren Informationsabend im Landratsamt Zollernalbkreis vorgestellt wurden.

Den Text in Leichter Sprache finden Sie hier (PDF) (61,4 KiB).

Dr.-Ing. Gerold Hafner von der Technologie-Transfer-Initiative an der Universität Stuttgart präsentierte Zahlen aus dem Februar 2025, die insbesondere durch den Vergleich mit Daten vom Oktober 2024 beachtenswert sind. Demnach hat der durchschnittliche Smart-Food-Teilnehmende – mehr als 100 sind es insgesamt – im vergangenen Monat 857 Gramm Lebensmittel weggeworfen. Die größten Anteile daran haben Gemüse und Salat, Reste sowie Obst. Der am häufigsten genannte Grund dafür, dass Lebensmittel weggeworfen wurden, lautete im Februar, dass diese „verdorben“ gewesen seien. Zur Bestimmung des Gewichts steht den „Smart Food’lern“ eine spezielle Waage zur Verfügung. Das Wiegeergebnis sowie der Grund für die Entsorgung werden manuell oder über Bluetooth in einer eigens entwickelten App erfasst. Noch im Oktober waren es mehr als zwei Kilogramm Lebensmittelabfälle je Teilnehmenden gewesen, am meisten weggeworfen wurden Trockenprodukte wie – offenbar in zu großen Mengen gekochte – Nudeln und Reis, gefolgt von Obst sowie Gemüse. Insgesamt ging also die Menge der Lebensmittel, die in der Tonne landen, deutlich zurück. Auffällig ist zudem, dass der Anteil der in zu großen Mengen gekochten Trockenprodukte, die weggeworfen wurden, auf 1 Prozent des Gesamtvolumens gesunken ist. „Smart Food’ler“ gehen also offenbar immer achtsamer und strategischer mit Lebensmitteln um.

Dieser Eindruck bestätigte sich beim Austausch im Landratsamt. Einige Teilnehmende werden von der App als „inaktiv“ geführt, weil sie über einen längeren Zeitraum keine Lebensmittelabfälle erfasst haben. Zitat einer Frau: „Wir sind fast auf Null runter, wir leben einfach so.“ Offensichtlich spornt das Projekt zusätzlich zu einem bewussten Umgang mit Lebensmitteln an. Ausführlich und Rege sprachen die Teilnehmenden im Landratsamt über die Verwertung und Haltbarkeit von Lebensmitteln. Viele rieten dazu, sich nicht vom auf Packungen angegeben Mindesthaltbarkeitsdatum abschrecken zu lassen, sondern die Produkte vor dem Wegwerfen zu probieren, denn vieles sei viel länger haltbar als man glaube. Weitere wertvolle Tipps: Spontankäufe vermeiden, Wochenpläne und sogar individuelle Pläne erstellen, Lebensmittel rechtzeitig kühlen und einfrieren, auf saisonale Produkte zurückgreifen.

Die Erfahrungen und Ratschläge zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen der Smart-Food-Teilnehmenden fließen künftig in die Liste ein, die auf der Projekthomepage (www.smartfoodbawue.de) sowie in der App hinterlegt ist. „Niemand ist kreativer als die schwäbische Hausfrau – sie ist einfach unschlagbar, wenn es um Einsparungen in der Küche geht“, so Dr. Gerold Hafner.

Weitere Informationen:
Smart Food BaWü ist ein Kooperationsprojekt der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, der Technologie Transfer Initiative an der Universität Stuttgart und des Amts für Umwelt und Abfallwirtschaft Zollernalbkreis. Erstmals wird versucht, gemeinsam mit einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern über einen langen Zeitraum die Lebensmittelabfälle in den Privathaushalten genau zu messen. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein Konzept zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen für Baden-Württemberg erarbeitet. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz fördert das Projekt als Teil seiner Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung.