Ackerbauthemen im Blick bei Felderbegehungen im Zollernalbkreis
Gruol, Täbingen und Ringingen: Bei drei Felderbegehungen im April haben Experten des Landwirtschaftsamts Zollernalbkreis Themen und Herausforderungen rund um den Ackerbau erläutert.
Pflanzenproduktionsberaterin Luise Lohrmann, Biodiversitätsberaterin Sonja Maier und Andreas Lohrer, Pflanzenproduktionsberater im Landratsamt Tübingen, gingen dabei auf aktuelle Entwicklungen ein und kündigten an, dass im Mai weitere Rundgänge stattfinden werden.
Alle Winterkulturen auf den Feldern im Zollernalbkreis wie Weizen, Gerste, Dinkel, Triticale, Roggen und Raps sind, das wurde bei den Begehungen deutlich, derzeit sehr früh in ihrer Entwicklung. Noch nie blühte der Winterraps bereits Anfang April in den unteren Lagen. In Gruol waren die ersten Rapsblüten aufgebrochen. Luise Lohrmann, Sonja Maier und Andreas Lohrer kontrollierten die Raps- und Getreidebestände auf Schadorganismen.
Durch den sehr niederschlagsreichen Winter und den nassen März hat sich die Vorbereitung der Äcker zur Frühjahrsaussaat stark verzögert. Manche Äcker sind jetzt erst befahrbar und können für die Saat vorbereitet werden. Auf Äckern, in die die Saat früher eingebracht werden konnte, sind die Sommergerste und der Hafer schon in Reihen sichtbar. Die Äcker können für die Maisaussaat hergerichtet werden. Der Boden ist für den Mais noch zu kalt, er benötigt mindestens 8 Grad Bodentemperatur, um keimen zu können.
Die Grünlandpflege, vor allem die Bekämpfung der Herbstzeitlose, war ein vieldiskutiertes Thema. Der Herbstzeitlosebesatz in extensiv genutzten Grünlandbeständen ist zum Teil sehr hoch. Luise Lohrmann führte aus, dass die Einlagerung des Zellgifts der Pflanze, das Alkaloid Colchicin, durch einen frühen Schröpfschnitt unterbunden und die Herbstzeitlose damit ausgehungert werden kann. Dieser frühe Schnitt muss über Jahre erfolgen, um eine nachhaltige Reduktion der Pflanze zu erreichen.