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Wald im Wandel: Statistik verdeutlicht konsequente Strategie im Zollernalbkreis

Bunt gefärbter, herbstlicher Mischwald

Weniger Fichte, dafür immer mehr Artenreichtum, ein insgesamt nachhaltiger Ausbau: Der Wald im Zollernalbkreis hat sich in den vergangenen Jahren zukunftsweisend entwickelt. Das geht aus den Zahlen der jüngst vorgelegten Bundeswaldinventur 2022 (BWI) hervor. 

Rund 40.000 Hektar des Zollernalbkreises gelten als Wald. Über 90 Prozent sind Kommunal- und Privatwälder. Der Anteil der Tanne liegt bei 13,8 Prozent und damit um vier Punkte über dem Landesschnitt; weitere Nadelhölzer steuern 8,3 Prozent bei. Stabil zeigt sich die Buche, deren Anteil seit 1987 konstant bei rund 23 Prozent liegt. Die Bestände von sonstigem Hartholz haben sich von 8 auf 14,4 Prozent erhöht, der Anteil von sonstigem Laubholz ist von 4,6 auf 7,3 Prozent gestiegen. Die Fichte ist mit 33,2 Prozent noch immer die dominierende Baumart im Landkreis, allerdings nehmen die Bestände kontinuierlich ab. Gründe dafür sind der konsequente Waldumbau – und der Borkenkäfer. „Die in der Bundeswaldinventur deutlich werdende vorteilhafte Entwicklung ist das Ergebnis einer guten Arbeit aller Forstleute im Zollernalbkreis. Unser Ziel sind artenreiche, naturnahe und klimaresiliente Wälder“, so Forstamtsleiter Christian Beck.

Ein Großteil der Fichtenbestände ist zwischen 60 und 100 Jahren alt und steht damit absehbar zur Holzernte bereit. Allerdings ist diese Baumart gerade im Alter anfällig für Käfer und andere Kalamitäten. Die Tanne hingegen, deren Bestände ein Alter von 80 bis 120 Jahren aufweisen und teilweise hiebsreif sind, bietet ein zweites Standbein. Für artenreichen Nachwuchs ist im Landkreis gesorgt: Viele gut gewachsene junge Tannen (21 bis 60 Jahre) stehen bereit, ebenso anderes junges Laubholz. Die Buchen in den heimischen Wäldern sind zumeist reiferen Alters (80 bis 140 Jahre) – und leisten damit wertvolle Beiträge im Rahmen der Holzernte oder im Naturschutz.

Die Wälder im Kreis weisen zudem eine wertvolle Durchmischung auf: Der Anteil des sehr naturnahen und naturnahen Waldes liegt bei 54,7 Prozent (Landesschnitt; 49,1 Prozent). Im Vergleich zur BWI 2012 wurden mehr Waldstrukturen geschaffen, was auf eine nachhaltige Bewirtschaftung hinweist. Der Totholzvorrat ist nach der BWI-Statistik seit 2012 von 30,8 auf 35,9 Kubikmeter je Hektar gestiegen. Der Anteil stark gemischter Wälder (69 Prozent) ist, wie im Landestrend, leicht rückläufig.