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Mann, dunkle Haare
Dr. Uwe Folwarczny
Leitung Kreisarchiv

Zentralarchiv der Stadt Haigerloch fertiggestellt

Bild: Fachwerkhaus mit Umzugs-LKW


Im November letzten Jahres wurde das neue Zentralarchiv der Stadt Haigerloch fertiggestellt. Im neuen Archivraum neben dem Rathaus sind nun alle Archivbestände der Stadt Haigerloch und der Stadteile nach archivfachlichen Standards beisammen aufgestellt. Zuvor waren die einzelnen Überlieferungen bei den jeweiligen Ortschaftsverwaltungen untergebracht.
Der gesamte Archivbestand im Zentralarchiv hat einen Umfang von 504 laufenden Metern und enthält 17.737 Verzeichnungseinheiten.Zuletzt wurden die Unterlagen der Stadtteilarchive Weildorf und Haigerloch von dem Diplomarchivar Alfons Koch geordnet, verzeichnet und verpackt. Alle Bestände können nun über Findbuch.net recherchiert werden. 

                              

Bild: Kellerraum mit vielen Umzugskisten

Die ältesten Archivalien finden sich im Urkundenbestand der Stadt Haigerloch, die Laufzeit des Bestandes beginnt im Jahr 1296. Bei den Archiven der Stadtteile setzen die Überlieferungen in Bad Imnau im Jahr 1615, in Bittelbronn 1510, in Gruol 1721, in Hart 1685, in Owingen 1543, in Stetten 1549, in Trillfingen 1526 und in Weildorf 1786 ein. Der Bearbeitungszeitraum der Archivbestände endet um das Jahr 2000.

Bild: Rollregalsystem



Die verwahrten Unterlagen stellen einen authentischen und unverwechselbaren Fingerbadruck der Stadt Haigerloch und seiner Stadtteile dar. Das Zentralarchiv wurde mit einer modernen Rollregalanlage ausgestattet und kann von jedermann nach Anmeldung genutzt werden. (www.haigerloch.de)









Bild: alte handschriftliche Urkunde mit Zeichnungen

Der abgebildete Zunftbrief der heute noch aktiven Trillfinger Schäferzunft stammt aus dem Jahr 1780 und wurde mit obrigkeitlicher Genehmigung des fürstlichen Oberamtes Haigerloch ausgestellt. Die eigentliche Gründung der Zunft fand jedoch bereits zwei Jahre früher, im Jahre 1778 statt – aus diesem Jahr stammt das erste vollständig erhaltene Mitgliederbuch sowie eine Abrechnung über den ersten Jahrtag.

Bei der Trillfinger Schäferzunft handelt es sich genau genommen weniger um eine Standesorganisation der Schäfer, sondern vielmehr um eine religiöse Bruderschaft. So ist der alljährliche Schäferjahrtag eine heute noch erhaltene Wallfahrt. Sie wird bei Tagesbeginn in der Wendelinuskapelle mit einem Gottesdienst begonnen. Der Heilige Wendelin ist Patron der Schäfer, Bauern und des Viehs. Anlass der Gründung der Schäferzunft werden zweifelsohne die damals grassierenden Viehseuchen gewesen sein, die Schäfer und Viehhalter immer wieder existenziell bedrohten.
Der religiöse Brauch, den die Schäferzunft ausübt und der im Zunftbrief von 1780 fixiert ist, ist in seiner Art einmalig.

Siehe hierzu auch: Willy Bauer, 200 Jahre Schäferzunft Trillfingen, in: Hohenzollerische Heimat (28) 1978, 58 f.

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